Sie sind hier: Startseite > Themen A-Z > Textil
Textil = flexibles Material aus einem Verbund von Fasern (Wikipedia)
textur, f. aus lat. textura (das weben, gewebe, die zusammenfügung, verbindung)(Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm)
grau sind alle außerdeutschen Funde. Reihenfolge: Fundort, Datierung.
Maschenbindung |
|
Gestrick Gestricke gab es frühestens um 1100 (Müller-Wiring 2003), wohl arabischer Einfluß. Wenig gestrickte Funde vor 1500, da Maschen aufgelassen werden können. [1] Funde: Strumpf London GB, 14. oder 15. Jh. [2] 2 re/2 li: Kempten, Mühlberg-Ensemble spMA [1] glatt rechts: Kempten, Mühlberg-Ensemble spMA [1] |
|
Nadelbindung Mit einer Nadel wird ein Faden durch Schlaufen geführt, dabei wird nicht ein Endlosfaden verwendet, sondern jeweils kleine Stücke, so dass ein Loch im Werkstück nicht gleich alles auflöst wie beim Stricken. Es ist daher gut für Socken und Handschuhe geeignet. Für die Stichführung gibt es viele Varianten, allein schon die erste Schlinge kann in mindestens drei Varianten gemacht werden. Funde: Socken York GB, 970 [2] Socken Uppsala S, spMA [2] Socken Söderköping S, MA [2] |
|
Sprang Eine Flechttechnik, bei der senkrechte Fäden miteinander verdreht werden. Die Enden müssen mit Häkelborte oder Brettchenborte fixiert werden. Es entsteht ein flexibles Gewebe, das z. B. für Haarknoten verwendung finden kann. Gewebe-Funde: Zugband der Hose eines nubischen Bischofs, 14. Jh. [2] Beinlinge aus Tegle NO, 5. Jh. [2] Sprang-Rahmen-Funde: Frauengrab 168 Neudingen, 2/4. 6. Jh. [2] |
|
Referenzen
[1] Antoinette Rast-Eicher, Mühlberg-Ensemble: Die Textilien. In: Rainer Atzbach/Ingolf Ericsson (Hg.),
Die Ausgrabungen im Mühlberg-Ensemble Kempten (Allgäu) - Metall, Holz und Textil. = Bamberger Schriften zur Archäologie des Mittelalters
und der Neuzeit, Bd. 3, Mühlbergforschungen Kempten (Allgäu) Bd. 3, Bonn 2012, S. 285-351. |