Ja. Der neuzeitliche Weihnachtsmann ist die protestantische Umdeutung des mittelalterlichen heiligen Nikolaus von Myra. Nach dessen Legende beschenkte er arme Kinder, u.a. gab er drei verarmten Jungfrauen Kugeln aus Gold.
So mit einer ordentlichen Mitgift ausgestattet, konnten sie verheiratet werden und mussten sich nicht als Dirnen verdingen. Deshalb erhielten an seinem Namenstag (6.12.) Kinder bereits im Mittelalter traditionell kleine Geschenke. Mit der Reformation wanderten die Geschenke auf den 1. Weihnachtstag und werden seitdem vom ‚Christkind‘ oder dem nun anonymen ‚Weihnachtsmann‘ gebracht.
➭Heiligenlexikon s.v. Nikolaus von Myra
– A. Brückner, Nikolaus von Myra. In: Lexikon des Mittelalters, Bd 6, Sp. 1173-75.