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17.04.2013 – Die Frage des Tages: Was ist ein Typar?

Typare sind Siegelstempel. Viele Menschen des Mittelalters führten solche Stempel,
um Dokumente zu legitimieren. Typare wurden von Siegelschneidern auf Bestellung hergestellt.
Da die meisten Stempel mit bis zu 4cm Länge oder Durchmesser sehr klein waren, musste der
Siegelschneider ein sehr geschickter Graveur sein. Neben einem zentralen Siegelbild zeigen die Typare
Verzierungen wie Perlstäbe um Bild und Umschrift und eben die Umschrift, die den Siegelhalter und oft
auch seine gesellschaftliche Stellung und seine Funktion nennt. Alles das musste natürlich spiegelbildlich
geschnitten werden, damit es auf dem Siegel lesbar war. Siegelhalter konnten hohe und niedere Adlige, Kleriker,
aber auch Kaufleute und andere Bürger sein. Selbst ein Fährmann konnte sein eigenes Siegel führen. Das Siegelbild
war eine Darstellung, mit der sich der Siegelhalter identifizieren konnte. Dabei waren der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Häufig bediente man sich christlicher oder ritterlicher Symbolik. Um ein Dokument zu legitimieren, drückte der Siegelhalter den Stempel in eine Wachsmasse, die mit einer Schnur an der Urkunde befestigt war. Häufig schützte man die brüchigen Siegel mit Papierumschlägen, Stoffsäckchen oder gedrechselten Holzdöschen mit Deckel.

Glossar Sphragistik

– Diederich, Toni, Siegelkunde: Beiträge zu ihrer Vertiefung und Weiterführung. Wien u.a.;
– Ansorge, Jörg, Siegelstempel und Siegel im archäologischen Fundgut. (2005) – In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. 15 Jahre Stadtkernarchäologie in Mecklenburg-Vorpommern.

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