Ja. In der vorösterlichen Fastenzeit ist der Verzehr von Eiern untersagt, die deshalb aufgesparten Eier (frisch oder eingelegt) sind als Abgabe an Gründonnerstag sowohl für geistliche als auch weltliche Herren im Mittelalter vielfach bezeugt. Seit dem 12. Jahrhundert ist die ‚benedictio ovorum‘, also die Segnung der Eier im Rahmen einer Speisesegnung als Teil der Hauptmesse am Ostersonntag belegt. Im späten Mittelalter erlangen diese gesegneten Eier wachsende Bedeutung als Geschenk an Kinder, Kranke und Arme, aber auch als magische Heilsbringer kraft des österlichen Segens. Hasenförmige Brote sind in Süddeutschland und Tirol seit dem Ende des Mittelalters belegt, die älteste Erwähnung des eierbringenden Hasen stammt jedoch erst von 1628.
➭ Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, sv. Osterhase.
K. Göbel-Schauerte, Osterbrauchtum. In: Lexikon des Mittelalters, Bd 6, Sp. 1519-20.
D.-R. Moser, Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf. Edition Kaleidoskop 1993.