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24.04.2013 – Die Frage des Tages: Gab es eine deutschsprachige Bezeichnung für ‚April‘?

Ja. Die Bezeichnung des Monats April hat ihren Ursprung, wie auch die der übrigen elf Monate, im lateinischen Monatsnamen.
Die Monatsnamen wurden zusammen mit dem julianischen Kalender übernommen und manchmal leicht abgewandt
(mhd. ‚abrille‘, ‚abrelle‘). Die Bedeutung des lateinischen Wortes ‚aprilis‘ ist nicht sicher geklärt.
Man nimmt an, dass es den ‚zweiten‘ oder ‚folgenden‘ bedeutet, weil April ursprünglich der zweite Monat
im römischen Kalender war. Die Bedeutung des Wortes wird aber ebenfalls im lat. ‚aperire‘ — ‚öffnen‘ gesucht
und in den Kontext des Frühlings sowie der aufblühenden Pflanzen gestellt. Es existierten jedoch durchaus
deutschsprachige Worte für die zwölf Monate. Karl der Große (747—814) unternahm den Versuch, solche Monatsnamen einzuführen. Diese gewannen jedoch nie an Popularität und konnten die lateinischen Bezeichnungen im Alltag nicht verdrängen, wenn sie auch in den schriftlichen Quellen durchaus anzutreffen sind. Der althochdeutsche ‚ôstarmânôth‘ und der mittelhochdeutsche ‚ôstermânôt‘ bezogen sich wohl auf die Zeit, in der häufig Ostern gefeiert wurde.


Krünitz,Ökonomische Enzyklopädie, Bd. 2, Sp. 323.
Lexer, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Bd. 2, Sp. 178.
– A. Gawlik, Monat. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 6, München 2003, Sp. 732.
– H. Grotenfend, Die Zeitrechnung des Mittelalters und der Neuzeit. 2 Bde. Hannover 1891, S. 125ff.
(http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm)

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