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Hausbau im Mittelalter

Holzbau

Reihenfolge: Ort, Str., Hausname (Jahr): Kurzbeschreibung

mögliche Systematik: [19] (hier verwendet)
  1) Blockbau,
  2) Holzgerüstbau
Systematik-Variante: [20]
  1) Blockbau,
  2) Rahmenbau,
  3) Ständerbau

Blockbau

Systematik: offener oder geschlossener Blockbau [19]
  1) Rund- oder Vollholzblockbau
  2) Hälblingsblockbau (Stamm halbiert)
  3) Kantholzblockbau (Stamm rechteckig zugeschnitten)
  4) Bohlenblockbau (dünne Bohlen)

Verbreitung: Alpen, Oberfranken, Böhmen, Teile von Thüringen und Sachsen, Osteuropa, Skandinavien, Nordamerika: gekoppelt an geschlossene Nadelwaldvorkommen
nur schlecht auf Druck belastbar, daher nur geringe Höhen möglich [20]

Blockhaus geschlossener Vollholz-Blockbau Blockhaus offener Vollholz-Blockbau

- Zehlendorf/Düppel bei Berlin, deutsche Siedlung (E. 12. Jh.): Rundhölzer [12]
- Brandenburg: slawische Siedlung [9]
- Lübeck, slavische Siedlung Alt Lübeck (vor 1100): Rundhölzer [14][Link]
- Schwyz, Haus Niederöst (1176 d, rekonstruiert): Kanthölzer [18][Link]
- Glauchau-Niederlungwitz (1492 d); Speicher [20]

Blockbau in Düppel
Freilichtmuseum Düppel bei Berlin, geschlossener Vollholzblockbau (rekonstruiert)
Freilichtmuseum Stuebing
Freilichtmuseum Stübing, geschlossener Kantholzblockbau

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Umgebindebau (Wandgerüst)


Blockbau mit äußerem Holzskelett, auf dem das zweite Geschoss lagert. Ostthüringen, Sachsen, Lausitz, Böhmen ab 16. Jh. [20]
Sonderform: mit Ständerbau umbaute Holzbauten in Bayern und Österreich

Freilichtmuseum Stuebing, Umgebinde
Sonderform des Umgebindebaus, Freilichtmuseum Stübing (Österreich)

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Holzgerüstbau

mögliche Systematik [18](beinhaltet auch Grabungsergebnisse)
  1) Pfostenbau (eingegraben)
  2) Schwellriegelbau (eingegraben oder auf Fundament)
  3) Ständerbau (auf Schwelle)
Innerhalb der Kategorien: Dachtragend ist ein
  a) Wandgerüst
  b) Innengerüst
mit Kombinationsformen

andere Variante: [19](bezieht sich auf stehende Gebäude)
  1) Firstgerüstbau
  2) Traufgerüstbau
  3) Dachgerüstbau

Systematik im Aufgehenden:
  1) Ständerbau/Geschossbau/ Wandständerbau (veraltet)
  2) Stockwerkbau/ Rähmbau (veraltet) [18]

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Pfostenbau

einschiffiger Pfostenbau mit gebogenen Außenwänden (Wandgerüst)
schiffsförmiger Grundriss
schiffsförmiger Grundriss

DK: 10.-13. Jh. [13]

Trelleborg, DK Trelleborg, DK
Trelleborg, DK: Außen und Innen

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einschiffiger Pfostenbau mit geraden Außenwänden (Wandgerüst)
Spaltbohlen
Wände aus Spaltbohlen oder geflochtenen Reisigen (Ausstakung)

Wände aus Spaltbohlen oder Lehmflechtwerk

- DK: ab. 10. Jh. [13]
- Zehlendorf/Düppel bei Berlin, deutsche Siedlung, E. 12. Jh.
- Haithabu (7.-11. Jh)
- Stabbau: Schleswig, Lübeck, Stralsund, Haus Meer, Husterknupp, Basel, Zürich [18]
- Oberparbing-Kreuzhof (8.-11. Jh.)[2]
- Roßtal bei Fürth (8.-11. Jh.)[2]
- Lübeck, Alt Lübeck [14]
- Minden, Bäckerstr. 51-59 (um 1200): giebelständiges Einraumhaus in Pfostenbauweise mit Feuerstelle im Boden und unterkellertem Hinterhaus [1]
- Brandenburg, Altstädtischer Markt 1 (um 1200): Holzwände, Fuerstelle
- Brandenburg, Altstädtischer Markt 7 (um 1200): Holzwände, Fuerstelle
- Lüdingen (Landkreis Rotenburg/W.), Einraumscheune, 1571–1574 (d): ehemals eingegrabene Pfosten erhalten! [1]

Spaltbohlenhaus
Spaltbohlenhaus im Freilichtmuseum Düppel bei Berlin
Spaltbohlenhaus
Spaltbohlenhaus im Freilichtmuseum Haithabu bei Schleswig

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Sonderform: Grubenhaus (einschiffiger Pfostenbau mit geraden Außenwänden)(Wandgerüst)
Grubenhaus
Grubenhaus

seit sp. Kaiserzeit-13. Jh.
ein Raum, eingetieft in den Boden, mit oder ohne Feuerstelle

- Hannover, Spreenswinkel (11. Jh.): mit Feuerstelle [10]
- Brandenburg, Mühlentorstr. 12 (12. Jh): Lehmkuppelofen [9]
- Plaue, deutsche Siedlung (1110): ohne Feuerstelle [9]
- Brandenburg, deutsche Siedlung (vor 1200): 3 x 4 m, ohne Feuerstelle [9]

Grubenhaus
Grubenhaus im Moesgaard-Park bei Aarhus, DK (abgerissen)

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zweischiffiger Pfostenbau mit geraden Außenwänden und schrägen Außenstützen (Wand- und Innengerüst)
einschiffiges Haus mit geraden Außenwänden und schrägen Außenstützen
zweischiffiges Haus mit geraden Außenwänden und schrägen Außenstützen

Firstsäulenbau mit Flechtwerkwänden
- DK: 8.-12. Jh. [13]
- Haithabu (8.-11. Jh.)

Haus in Haithabu
Fleilichtmuseum Haithabu bei Schleswig

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zweischiffiger Pfostenbau mit geraden Außenwänden (Wand- und Innengerüst)
zweischiffiges Haus mit geraden Außenwänden
zweischiffiges Haus mit geraden Außenwänden

Firstsäulenbau

- Gladbach, Haus 4, Haus 14 (6.-7. Jh.) [2]
- Kirchheim bei München, Haus 1, Haus 5 (7.-8. Jh.)[2]
- Oberparbing-Kreuzhof (8.-11. Jh.)[2]
- Roßtal bei Fürth (8.-11. Jh.)[2]
- Einbeck, Petersillienwasser, Geb. H2 (4/4 13. Jh.) und H5 (sp. 13. Jh.): Firstpfosten mit flacher Basis oder eingegraben, Außenwand mit runden Ecken [16]


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dreischiffiger Pfostenbau mit gebogenen Langseiten (schiffsförmig)(Innengerüst)
schiffsförmiger Grundriss
dreischiffige Häuser mit gebogenen Langseiten

NL:
DK: 7.-12. Jh. [13]

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dreischiffiger Pfostenbau mit gebogenen Langseiten (schiffsförmig) mit schrägen Außenstützen (Wand- und Innengerüst)
Grundriss Typ Warendorf
Grundriss Typ "Warendorf"

DK: 10.-12. Jh. (Trelleborghäuser) [13]
Westfalen: schiffsförmiger Grundriss Typ "Warendorf" mit Außenstützen

Haus mit schrägen Aussenstreben
Haus mit schrägen Außenstreben. Fyrkat, DK (Rekonstruktion)

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dreischiffiger Pfostenbau mit geraden Langseiten (Wand- und Innengerüst)
dreischiffige Häuser mit geraden Langseiten
dreischiffige Häuser mit geraden Langseiten

NL
DK: 7.-12. Jh. [13]
- Oberparbing-Kreuzhof (8.-11. Jh.)[2]
- Roßtal bei Fürth (8.-11. Jh.)[2]

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dreischiffiger Pfostenbau mit Halbkeller (Gasselte B) (Wand- und Innengerüst)
Grundriss Typ Gasselte B
Grundriss Typ Gasselte B

Vorgänger des Niederdeutschen Hallenhauses: dreischiffiges Wohnstallhaus in Pfostenbauweise mit zentraler Feuerstelle

- Gasselte, NL (11/12. Jh.)
- Odorn, NL,
- Telgte (10-12. Jh.)
- Hannover, Bohlendamm (sp. 11/fr. 12. Jh.)[10]
- Braunschweig, Turnierstr. [7]
- Brandenburg, Plauer Str. 11/12 (E. 12. Jh.): Wohnstallhaus, Wände nicht tragend?, Herdstelle im Süden [9]

Haus mit zentraler Feuerstelle
Haus mit zentraler Feuerstelle, Fyrkat DK (Rekonstruktion)

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Schwellriegelbau

mögliche Systematik:
  1) Schwellriegelbau
  2) Stabbau
  3) schwellenloser Bau

Schwellriegelbau steht am Übergang von Pfosten- zu Ständerbau
ältester nachgewiesener Schwellriegelbau: Burg Elten (10. Jh.) [18]

Schwellriegelbau
Schwellriegelbauten
Ständerbau mit Schwellriegeln

Sonderform "Lehmständerbau": Kopfbänder, die zurückliegend verzimmert sind und von der Lehmausfachung verdeckt werden (nach F. Kaspar)

- Minden, Bäckerstr. 51-59 (sp. 12. Jh.): Schwellriegel auf Fundamentsteinen [1]
- Lemgo (sp. 12. Jh.) [3]
- Bielefeld (sp. 12. Jh.) [4]
- Nienover (sp. 12. Jh.) [5]
- Warburg (sp. 12. Jh.)[6]
- Braunschweig, Turnierstr. (sp. 12. Jh.)[7]
- Einbeck (sp. 12. Jh.)[8]
- Lübeck (13. Jh.) [9]
- Limburg, Römer 2-4-6 (1289 d): Geschoßbau, Dielenhaus, 1 OG. giebelst., 4 Gefache, 2 schiff. [18]
- Eberswalde, (sp. 13. Jh.): dreischiffige Schwellriegelbauten [9]
- Brandenburg, Altstädtischer Markt 1 (M. 13./1/2 14. Jh. ): Schwellriegelbau, 2 gesch., 12 m breit, viele Feuerstellen [9]
- Marburg, Schäfersches Haus (nach 1320), zweischiffig, Unterrähmzimmerung [18]
- Höxter, Westerbachstr. 32 (1347/48 d), ältestes Fachwerkhaus in Ostwestfalen-Lippe, Lehmständerbau, Unterrähmkonstruktion [1]
- Quedlinburg, Wordgasse 3 (1346/47 d): 2 schiff., Lehmständerbau, Hochrähmzimmerung [1]
- Einbeck: meist rückwärtige Lage [16]
- Hamm, Widumstraße 44 (1516 d): Lehmständerbau [1]
- Höxter, Stummrigestraße 21 (1528 d,a): Lehmständerbau [1]
- Hannoversch-Münden, "Zum Ochsenkopf“, Sydekumstraße 15, (1528/29 d): Lehmständerbau [1]

Quedlinburg Wordgasse 3
Quedlinburg, Wordgasse 3

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Stabbau

Schwellriegelbau mit senkrechten Bohlen
- Eschelbronn, Turmburg (2 Bauphasen: 1220, 1271 d, rekonstr.): Ständerbau mit Stabwänden, 4 gesch. [18]
- Soltau, Heidenhofer Kapelle (nach 1326 d): ältester nachgewiesener Stabbau in D, 1 gesch., 1 schiff. [18]

Stabbau
Stabbau, rekonstruierte Kapelle bei Moesgaard, DK

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schwellenloser Bau
schwellenloser Bau
schwellenloser Bau

- städt. Häuser in Franken [18]
- ländl. Häuser im westl. Münsterland [18]


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Geschossbau/Ständerbau/Wandständerbau (veraltet)

Wandhohe Ständer mit durchgeschossener Deckenlage auf Schwellenkranz
Geschossbau seit 10. Jh. (Burg Elten ergraben) [18]
Wechsel Stab- zu Geschossbau zw. 11.-14. Jh. [18]
Übergang vom Pfostenbau zum Geschossbau zwischen dem späten 15. und dem 16. Jahrhundert endgültig.

- Braunschweig kurz vor 1100 [18]
- Lübeck M. 12./fr. 13. Jh. [18]
- Hannover, Bohlendamm: Geschossbau mit Steinfundament (12. Jh.) [10]
- Limburg, Bergstr. 7 (1290/91 d): Geschossbau mit außen angeblatteten Riegeln, Auskragung, Hängepfosten [18]
- Marburg, Schäfersches Haus (Neustadt 3/4, abger., nach 1320): Firstständerbau, 3 gesch., Auskragung, Hängepfosten, Kopf- und Fußstreben, giebelst. [18]
- Marburg, Schlosstreppe (1418 d): Geschossbau, 4 gesch. (9 m), traufst., angeblattete Schwertungen [18]
- Brandenburg, Kirchgasse 2 und 3 (nach 1524 d): Geschossbau [9]
- Brandenburg, Neustädtischer Markt 27 (1582 d): bürgerliche Marktbude mit Wohnfunktion, Geschossbau [9]

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Sonderform: Ständerbau auf Pfostenfundament
Ständerbau auf Pfostenfundament
Ständerbau auf Pfostenfundament

Ständerbau auf einem Pfostenbau-Fundament mit eingegrabenenen Astgabeln nach unten, sog. Tangen (Zangen), auf denen die Schwellen verlegt wurden:

- Tetekum bei Lüdinghausen (Kr. Coesfeld), Haupthaus des Hofes Grube, 1362 (d) [1]
- archivalisch für Osnabrücker Land und die Grafschaft Schaumburg nachweisbar [1]
- Bremen [11]

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Zweiständerbau ohne Kübbung (Wandgerüst)

einschiffiges Haus, meist Speicher:
- Lübeck (M. 12.-fr. 13. Jh.): Bohlenwände [18]
- Grasdorf, sog. Lehmspeicher vom Hof Scholten (Landkreis Grafschaft Bentheim)(um 1454 d)(im LWL-Freilichtmuseum Detmold) [1]
- Mellrich, Kirchhofspeicher (Kreis Soest) (1505 d): "Lehmständerbau" (im LWL-Freilichtmuseum Detmold) [1]

Lehmspeicher aus Grasdorf
Lehmspeicher aus Grasdorf

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Zweiständerbau mit Kübbung (Innengerüst)
Zweiständerbau
Zweiständerbau mit Kübbung

dreischiffiges Haus
Stadt: Dielenhaus
Land: Niederdeutsches Hallenhaus
- DK: ab 10. Jh. [13]
- Einbeck, Petersillienwasser, Geb. H1 (1268 d) [16]
- Einbeck, Münsterstr. 41, Geb. 2 (um 1250) [16]


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Dreiständerbau (Wand- und Innengerüst)
Dreiständerbau
Dreiständerbau

zweischiffiges Haus
Nord- und Mitteldeutschland: Dielenhausregion
Stadt: entweder Firstsäulenbau oder unterschiedlich breite Schiffe (Diele) mit evtl. zweigeschossigen Seitenschiffen;
Land: Niederdeutsches Hallenhaus

- Limburg, Römer 1 (1296 d): Dielenhaus, Ständergeschossbau, Schwertungen [18]
- Brandenburg, Bäckerstr. 14 (1408 d): ältestes nahezu vollst. erhaltenen Fachwerkhaus Brandenburgs, Dielenhaus, "Lehmständerbau", Oberrähmzimmerung [9]
- Brandenburg, Altstädtische Fischerstr. 11/12 (1440 d): Dielenhaus, Unterrähmzimmerung [9]
- Blomberg, Langer Steinweg 20 (1452 d): Dielenhaus, Unterrähmzimmerung [1]
- Blomberg, Neue Torstr. 10 (1450-54 d): Dielenhaus, Unterrähmzimmerung [1]
- Lemgo, Dünnebierstr. 9 (1471 d): Dielenhaus, "Lehmständerbau" [1]
- Trendelburg, Rathausstraße 3 (1458/59 d): Dielenhaus [1]
- Bodenwerder, Königstraße 1 (1484 i): Dielenhaus [1]
- Blomberg, Petersillienstr. 43 (1531/32 d): Dielenhaus, Unterrähmzimmerung, giebelst. [18]
- Einbeck, Knochenhauerstr. 25 (M. 16. Jh.): Dielenhaus, Ständergeschossbau [17]
- Einbeck, Marktstr. 32 (M. 16. Jh.): Dielenhaus, Ständergeschossbau [17]

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Vierständerbau (Wandgerüst)
Vierständerbau
Vierständerbau

dreischiffiges Haus
Stadt: Vierständerbau mit zweigeschossigen Seitenschiffen meist giebelständig, im größeren Harzraum (Höxter, Hann. Münden, Göttingen, Braunschweig u.a.) auch traufständig;
Land: Niederdeutsches Hallenhaus

- Grebenstein (Lkr. Kassel), Haus Leck, Schachtener Straße 11 (1431 d), ältestes Beispiel [1]
- Warburg, Bäckeramtshaus, Lange Straße 2 (1471 i) [1]
- Warburg, Bernhardistraße 12, Eisenhoithaus (1526 i): Dielenhaus, 1 gesch., Auskragung DG, Kopfstreben, Fensterbänder [1]
- Herford, Remensniderhaus, Brüderstraße 26 (1521 i) [1]
- Tetekum bei Lüdinghausen (Kr. Coesfeld), Haupthaus des Hofes Grube (1517 d): der älteste ländliche Vierständerbau Westfalens [1]

Höxter, Stummriegestr 17
Höxter, Stummrigestraße 17, 1540 (i): Vierständerbau mit Obergeschoß.

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Stockwerkbau/Rähmbau (veraltet)

Systematik:
  1) Kombination Stockwerk/Geschossbau:
   1.1) Geschoßbau unten Stockwerk oben (Norddeutschland)
   1.2) Stockwerk unten, Geschoßbau oben (Süddeutschland, Hessen, Thüringen, Rheinland)
   1.3) Ständerbau hinten, Geschossbau straßenseitig
  2) reine Stockwerksbauten

Kombination Geschossbau/Stockwerkbau seit 13. Jh. [18]
15./16. Jh. Stockwerkbau löst Geschossbau endgültig ab [18]

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Geschoßbau unten, Stockwerk oben
Geschoßbau unten

Nord- und Mitteldeutschland: Dielenhausregion
- Göttingen, Rote Str. 25 (1425 d): ältestes Fachwerkhaus in Norddt., Dielenhaus, 1 OG., traufst. [1]
- Schwäbisch Hall, Untere Herrengasse 2 (1289 d): 1 OG, giebelst., angeblattete Schwertungen 18]
- Erfurt, Kürschnergasse 7 (1386 d): Dielenhaus, 2 OG., traufst., 8 Gefache, Auskragung, Fußstreben [18]
- Hannoversch-Münden, Ziegelstr. 66 (1400): Dielenhaus, 1 OG., Fußbänder, Auskragung, Ecklage [18]
- Fritzlar, Am Markt 22 (um 1470-50): Dielenhaus, 2 OG., Auskragung, Andreaskreuz und geschw. Fussbänder, giebelst. [18]
- Warburg, Bernhardistr. 2 (1513 i): Dielenhaus, 1 OG., Auskragung, giebelst., Andreaskreuze [1]
- Warburg, Bernhardistraße 4 (1508 d): Dielenhaus, 1 OG., Auskragung, giebelst., Andreaskreuze [1]
- Einbeck, Tiedexerstr. 10, 40, 42, 44 (M. 16. Jh.): Dielenhaus, 1 OG., traufst., Rosetten [17]

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Stockwerk unten, Geschoßbau oben
Stockwerk unten

- Esslingen, Webergasse 8 (1266 d) [18]
- Esslingen, Hafenmarkt 10 (1333 d): 2 schiff. [19]

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Ständerbau hinten, Geschossbau straßenseitig
Ständerbau hinten

- Marburg, Schloßtreppe 1 (Anbau Stockwerksbau 1578): 4 gesch., Fußstreben [18]
- Marburg, Hirschberg 13, 1321 (d)
- Braunschweig, Alte Knochenhauerstr. 11 (1470 d) [18]
- Limburg, Römer 2-4-6 (1286 d): firstparallele Längsbalken auf Deckenbalken für Auskragung [18]
- Biberach, Zeughausgasse 4 (1318/19 d): firstparallele Längsbalken auf Deckenbalken für Auskragung, EG teilweise versteinert, doppelte Fußstreben, Kopfstreben [18] einstöckig zweigeschossiges Traufgerüst [19]
- Alsfeld, Hersfelder Str. 10/12 (1375 d): firstparallele Längsbalken auf Deckenbalken für Auskragung [18]
- Kobern, Haus Simonis (1320/21 d): Hängepfosten [18]
- Wetzlar, Brodschirm 6 (1356 d): 3 gesch., giebelst., Kopfstreben, 4 Gefache, Auskragung mit Hängepfosten [18]
- Schmalkalden, Weidebrunner Gasse 13 (1369 d): Hängepfosten [18]
- Schmalkalden, Alter Markt 18 (1440): Hängepfosten [18]
- Limburg, Wetzlar, Marburg, Alsfeld, Schmalkalden: Hängepfosten [18]

Marburg, Schlosstreppe 1
Marburg, Schlosstreppe 1
Marburg, Hirschberg 13
Marburg, Hirschberg 13

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reine Stockwerksbauten
reine Stockwerksbauten

ab fr. 14. Jh., in Franken/Baden-Württemberg im 15. Jh. weit verbreitet, in Hessen/Thüringen im 16. Jh. [18]
"mehrstöckiges Traufgerüst" [19]

- Eichstädt, Marktpl. 9 (1313 d) [18]
- Eichstädt, Widmansgasse 8 (1322 d) [18]
- Esslingen, Am Hafenmarkt 10 (1330/31 d): EG teilw. versteinert, 2 gesch., 2 schiffig, Kopf- und Fußstreben [18]
- Wolframs-Eschenbach, Färbergasse 23 (1409/10 d): EG teilw. versteinert, 2 gesch., giebelst., Fuß- und Kopfstreben [18]
- Eichstädt, Brodhausgasse 1 (1453 d): 3 schiffig, 3 gesch., Stein-EG, traufst., Kopf- und Fußbänder [18]
- Geislingen a.d. Steige, Moltkestr. 11, Fruchtkasten (1444/45 d): 3 schiff. 3 gesch., Steinsockel, Eckhaus, Kopf-und Fußstreben [19]
- Herbolzheim(1462/63 d): 2 schiff., 2 gesch., Hochständergerüst mit Dachfirstständer [19]
- Fritzlar, Am Markt 20 (um 1450-70): 3 gesch., Auskragung, geschwungene Fussbänder, giebelst. [18]
- Ettlingen, Im Winkel 4 (1473 d), heute: Europapark Rust: 2 gesch. [19]
- Brandenburg, Gotthardtkirchplatz 5 (1551/52 d) [9]

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-> siehe auch: Stube

Referenzen

[1] Stiewe, Heinrich, 2023: Fachwerkbau des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit in Ostwestfalen-Lippe und im Oberen Weserraum - Ein Überblick. In: Burgenforschung Bd. 5.
[2] Sage, Walter, 1983: , Jahrbuch für Hausforschung 33.
[3] Brinks, Jürgen, 1983: Die Entwicklung der Hausstätten an der Echternstraße 32/34 in Lemgo. Vorbericht über die Ausgrabungen im Sommer 1983 (Teil I). Lemgoer Hefte 24, 19–25.
[4] Brand, Brigitte: Vom Blauen Saal zum Backsteinkeller. Zur Entwicklung städtischer Bauformen in Bielefeld. In: Ein Haus für die Geschichte. Festschrift für Reinhard Vogelsang, hg. v. Johannes Altenberend (89. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg). Bielefeld 2004, S. 25–42.
[5] Küntzel, Thomas: Die Stadtwüstung Nienover im Solling. Auswertung der Befunde zur Stadttopographie, Hausbau und Stadtbefestigung im 13. Jahrhundert (Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens, Bd. 40). Rahden 2010 (Diss. Götttingen 2005).
[6] Peine, Hans-Werner u. Kneppe, Cornelia: Die Klockenstraße im Siedlungsgefüge der Altstadt. Auswertung archivalischer Quellen und archäologischer Untersuchungen. In: Mittelalterliches Leben an der Klockenstraße. Eine Dokumentation des Westfälischen Museums für Archäologie zu den Ausgrabungen 1991 in der Warburger Altstadt, hg. v. Bendix Trier. Warburg 1995, S. 5–58.
[7] Rötting, Hartmut 1995: Das Modell Quartier St. Jakobi-Turnierstraße. Braunschweig-Altstadt um 1230. Braunschweig 1995.
[8] Teuber, Stefan, 2009: Einbeck – Petersilienwasser. Befunde und Bebauungsstrukturen des 13. bis 20. Jahrhunderts (Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens, 41). Rahden/Westf.
[9] Müller, Joachim, Wie lange dauert das Mittelalter? Der Fachwerkbau des 12. bis 17. Jahrhunderts in der Stadt Brandenburg an der Havel. In: Kontinuität und Diskontinuität im archäologischen Befund (2006), S. 59-78 > pdf.
[10] Atzbach, Rainer, 1997: Ein befestigtes Steinwerk am Bohlendamm in Hannover, Nachr. Nieders. Urgesch. 66/1, 277-298.
[11] Zimmermann, W. Haio, Heraus aus den Löchern!
[12] von Müller, Adriaan, 1998: Museumsdorf Düppel. Berlin.
[13] Skov, Hans, 1994: Hikuin 21.
[14] Kruse, Karl Bernhard, 1983: Backsteine und Holz - Baustoffe und Bauweise in Lübeck. Jahrbuch für Hausforschung 33, 37-62.
[15] Sage, Walter 1973: Fachwerk, Fachwerkbau. In: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte VI, München, sp. 938-987.
[16] Teuber, Stefan W., 2011: Die mittelalterliche bis frühneuzeitliche Grundrissentwicklung der Wohnbauten der Stadt Einbeck. In: Jahrbuch für Hausforschung 53, 393-429.
[17] Kellmann, 2011, Einbeck. In: Jahrbuch für Hausforschung 53.
[18] Stiewe, Heinrich 2007: Fachwerkhäuser in Deutschland. Darmstadt.
[19] Eißing, Thomas et.al. 2023: Vorindustrieller Holzbau. Terminologie und Systematik. Südwestdeutsche Beiträge zur historischen Bauforschung, Sonderband. Esslingen 2012; 2., überarbeitete Auflage, DOI: https://doi.org/10.11588/sbhbf.2022.1
[20] Klein Ulrich, Zum Stand der aktuellen ...

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