Menü Schließen

Garten – Quellen

  • Lorscher Arzneibuch (Drogenkunde). Es ist eine umfangreiche medizinische Handschrift aus der Zeit Karls des Großen, entstanden wahrscheinlich um 785 (Codex Bambergensis medicinalis 1).

     Staatsbibliothek Bamberg: Msc.Med.1; alte Signatur: L.III.8.

    ☛ Literatur: Ulrich Stoll (Hrsg.): Das ‚Lorscher Arzneibuch‘. Ein medizinisches Kompendium des 8. Jahrhunderts (Codex Bambergensis medicinalis 1): Text, Übersetzung und Fachglossar. Stuttgart 1992.
    – Rolf Bergmann: Lorscher Glossenhandschriften. In: Rolf Bergmann/Stefanie Stricker (Hrsg.): Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch. Band 2, Berlin/New York 2009.
  • St. Galler Klosterplan (Plan). Der Plan ist die früheste Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter. Er entstand vermutlich zwischen 819 und 826 im Kloster Reichenau und enthält 16 Kräuter im medizinischen Garten und 18 Gewächse im Gemüsegarten. 

      St. Gallen, Stiftsbibliothek: ➭ Cod. Sang. 1092.

    ☛ Literatur: Ernst Tremp: Der St. Galler Klosterplan. Faksimile, Begleittext, Beischriften und Übersetzung. St. Gallen 2014.
  • Walahfried Strabo: De cultura hortorum (Drogenkunde). Walahfried Strabo (ca. 840) war ein Benediktinermönch von der Insel Reichenau. In seinem ‚Hortulus‘ (de cultura hortorum) beschreibt er 24 Kräuter und deren Wirkung. 

      Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek: 2° Cod. 133, Bl. 46v‐58v (1479).
      Herrnstein bei Siegburg, Gräflich Nesselrode’sche Bibliothek: Ms. 192, Bl. 83vb‐86va (12. Jahrhundert; Kriegsverlust).
      Leipzig, Universitätsbibliothek: Rep. I. 53, Bl. 1r‐10r (2. Dr. 10. Jh.) [L].
      München, Staatsbibliothek: Clm 666, Bl. 1r‐12v (1463, Abschrift des Leipziger Codex von Hartmann Schedel) [M].
      Rom (Vatikanstadt), Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Pal. lat. 1519, Bl. 85va‐88vb (10. Jh.) [K].
      Rom (Vatikanstadt), Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. lat. 469, Bl. 29v‐39r (2. Dr. 9. Jh.) [C].
      Privatbesitz, o. O.: 1 Pergamentblatt, Vers 23‐99 auf der Versoseite (um 1000) [F].

    ☛ Literatur: Hans-Dieter Stoffler: Der Hortulus des Walahfried Strabo. Aus dem Kräutergarten des Klosters Reichenau mit einem Beitrag von Theodor Fehrenbach. Sigmaringen 1978.
  • Ibn Wafid: Aggregator (Pseudo-Serapion) (Drogenkunde). Mitte des 11. Jahrhunderts wurde der sog. ‚Aggregator‘ geschrieben. 1290 übersetzte Simon von Genua (Simon Januensis) unter Mithilfe des Juden Abraham von Tortosa
    das Werk aus dem Arabischen ins Lateinische. Diese Übersetzung wurde unter dem Titel ‚Liber Serapionis aggregatus in medicinis simplicibus‘ verbreitet. Im zweiten Teil folgt eine Darstellung von 454 Einzeldrogen. 

    ☛ Literatur: Pseudo-Serapion: Eine große arabische Arzneimittellehre. Band 2: Der „Liber aggregatus in medicinis simplicibus“ des Pseudo-Serapion aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Deutsche Übersetzung nach der Druckfassung von 1531 von Jochem Straberger-Schneider. Baden-Baden 2009 (= DWV-Schriften zur Medizingeschichte. Band 6.2).
  • Antidotarium Magnum (bzw. ‚Liber Antidotarius Magnus‘)(Drogenkunde). Es eine Sammlung von medizinischen Rezepten, die um 1060 in Süditalien zusammengestellt wurde. Sie enthält bis zu 1300 medizinische Rezepte in alphabetischer Anordnung. Die Sammlung speist sich aus spätantiken, frühbyzantinischen und arabischen sowie frühmittelalterlichen Quellen. Eine genaue Analyse des Inhalts fehlt bisher. 

      Frankfurt am Main: Universitätsbibliothek: MS Barth. 156, 1r‐66v, Südfrankreich (Anfang 13. Jh.).
      Heidelberg, Universitätsbibliothek: Cod. Pal. lat. 1080c, 205r‐299v, Frankreich (12.‐15. Jh.?).
  • Schule von Salerno (Einfluss): Liber iste (Drogenkunde). Das nach seinen Anfangsworten so genannte ‚Liber iste‘ oder auch ‚Glossulae‘ oder ‚Glossae Platearii‘ genannt, wurde zwischen 1100 und 1200 in der Schule von Salerno als pharmakologischer Kommentar zu den 70 gebräuchlichsten Rezepten des ‚Antidotarium Magnum‘ verfasst und ist handschriftlich spätestens seit 1170 belegt. Die älteste Übertragung des Textes in die deutsche Sprache entstand im 13. Jh. 

    ☛ Literatur: Erwin Müller: Der Traktat Liber iste (die sogenannten Glossae Platearii) aus dem Breslauer Codex Salernitanus. Würzburg 1942 (= Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Naturwissenschaften 7)
  • Nicolaus Salernitanus: Antidotarium Nicolai (Drogenkunde) Nicolaus Salernitanus war ein Arzt aus der Schule von Salerno und schrieb das Rezeptbuch um 1140. 

      Antidotarium Nicolai. Edition princeps. Venedig (Nicolaus Jenson) 1471.
      London, British Museum: Harley MS 4983, Nord-Frankreich (2. Hälfte 13. Jh.).
      London, British Museum: Harley MS 2378, Blatt 63r‐110r Antidotarium Nicolai (2. Hälfte 14. Jh.).
  • Vinzenz von Beauvais: Speculum naturale (Drogenkunde). Vinzenz von Beauvais (um 1190‐1264) oder: Vincentius Bellovacensis war Dominikaners und schrieb das größte enzyklopädische Werk der Epoche: ‚Speculum maius‘,
    dessen Band 4‐5 (‚Speculum naturale‘) mehrere Bücher zur Pflanzenwelt enthält :
    Liber 10 (Sp. 669‐788) beschreibt den Gartenanbau (Kap. 1‐11) und die Kräuter (Kap. 12‐171);
    Liber 11 (Sp. 789‐872) beschreibt die Kräutersamen (134 Kapitel);
    Die gesamte Enzyklopädie ging 1474 in den Druck und erlebte vier Auflagen (zuletzt Douai 1624). 

      Augsburg, Universitätsbibliothek: Cod. III. 1. quart 10.

    ☛ Literatur: Rudolf Weigand: Vinzenz von Beauvais. Scholastische Universalchronistik als Quelle volkssprachiger Geschichtsschreibung. Olms, Hildesheim/Zürich/New York 1991 (Germanistische Texte und Studien 36).
  • Hendrik Harpestræng: Urtebogen (Drogenkunde). Hendrik Harpestræng (1164‐1244) war ein dänischer Chorherr, Arzt und Autor botanischer und medizinischer Schriften.

    København, Kongelige Bibliotek: NkS 66 ➭ Urtebog.
    Kongelige Bibliothek Stockholm: K48.

☛ Literatur: Marius Kristensen, Harpestræng – gamle danske urtebøger, stenbøger og kogebøger. København 1908-20.

  • Mesue-Filius: Grabadin (Drogenkunde). Das Autoren-Pseudonym ‚Mesue-Filius‘, war angelehnt an den damals berühmten Johannes Mesue senior. Im 13. Jh. erschien das in Norditalien, wahrscheinlich um 1250 in der Lombardei verfasste Rezeptbuch, welches sich bald neben dem ‚Antidotarium Nicolai‘ behauptete. 

      Freiburg i. Br., Universitätsbibliothek: Ms Praed. 9 [S.l.] um 1440, 26va‐46rd.

    ☛ Literatur: Lenka Vanková, Gundolf Keil: Mesuë und sein ‚Grabadin‘. Ein Standardwerk der mittelalterlichen Pharmazie. Edition ‐ Übersetzung ‐ Kommentar. Tilia, Ostrava 2005.
  • Deutscher Macer (Drogenkunde). Anfang des 13. Jhs entstand im Bereich des thüringischen oder schlesischen Hofes eine erste deutsche Übersetzung des ‚Macer floridus‘ in Prosaform (der Ältere deutsche Macer), der ‚Jüngere deutsche Macer‘ entstand spätestens im 14. Jh. im mitteldeutschen Raum. 

    ☛ Literatur: Bernhard Schnell, William Crossgrove: Der deutsche ‚Macer‘: Vulgatfassung. Mit einem Abdruck des lateinischen Macer floridus ‚De viribus herbarum‘ kritisch herausgegeben. Tübingen 2003 (= Texte und Textgeschichte. Würzburger Forschungen 50).
  • Thomas Cantimpratensis: Liber de natura rerum (Drogenkunde). Thomas Cantimpratensis, auch T. von Cantimpré, T. Brabantinus oder T. van Bellinghen, (* 1200) war zunächst Augustiner-Chorherr, später Dominikaner. Von der Naturenzyklopädie ‚Liber de natura rerum‘ – um 1240 vollendet – waren mehrere Fassungen im Umlauf; die Fassungen ‚Thomas I‘ und ‚Thomas II‘ gehen auf den Autor selbst zurück. Spätere Fassungen entstanden wahrscheinlich im Elsaß (‚Thomas IIIa‘) und im Raum Wien (‚Thomas IIIb‘). ‚Thomas II‘ behandelt im zwölften Buch die Kräuter; die für die deutsche Rezeption wichtigen Fassungen der ‚Thomas II‘-Redaktion stellen die Kapitel etwas um.
    Der Kräuterteil umfasst 32 Pflanzen. 

      Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Ms. Ham. 114; Ms. theol. lat. qu. 252.
      Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek: S 1642.

    ☛ Literatur: Thomas Cantimpratensis: Liber de natura rerum. Editio princeps secundum codices manuscriptos. Herausgegeben von Helmut Boese, Berlin und New York 1973.
  • Pietro de‘ Crescenzi: Ruralia commoda (Drogenkunde). Pietro de‘ Crescenzi (ca. 1230/35‐ca. 1320), oder: ‚Petrus de Crescentiis‘, war ein Bologneser Jurist und Autor von Büchern über Gartenkunst und Landbau. Das Buch ‚Liber ruralium commodorum‘ entstand um 1304‐1309. 

      Paris, Bibliothèque de l’Arsenal: Le livre des prouffitz champestres… Rustican du labour…, ms. 5064.
      Liber ruralium commodorum, Augsbourg, Johann Schüssler, 1471.
      Liber ruralium commodorum, Louvain, Joannes de Westfalia, 1474.
      Liber ruralium commodorum, Florence, Nicolaus Laurentii, 1478.
      Ruralia commoda, s.l.,s.n., c1483.
      Petrus de Crescentijs zu teusch mit figuren, Spire, Peter Drach, 1493.
      Petrus de Crescentijs zu teusch mit figuren, Spire, Peter Drach, c.1495.
      Das Buch von pflanzung der Äcker…, Strasbourg, Johann Grüninger, 1512.
      VomAckerbau, Erdwucher…, Strasbourg, Johann Knobloch, 1531.
      Vom dem nutz der ding die in äckeren gebuwt werden…, Strasbourg, Johann Schott, 1518.
  • Konrad von Megenberg: puch der natur (Drogenkunde). Konrad von Megenberg (1309-1374) war Rektor der Wiener Domschule, dann Domherr in Regensburg. Er schrieb die erste deutsche Naturenzyklopädie. Von seinem ‚Buch der Natur‘ (eigentlich ‚Buch von den natürlichen Dingen‘) gibt es zwei Autorfassungen: die erste wurde 1348, die zweite 1350 oder 1358 vollendet. In Buch 5 werden 89 Kräuter vorgestellt. Es wurde das erste gedruckte deutsche Kräuterbuch (s.u.)(bei Anton Koberger, Nürnberg 1477 zusammen mit dem ‚Arzneibuch‘ des Ortolf von Baierland). 

    Conradus von Megenberg: Naturbuch, von nutz, eigenschafft, wunderwirckung vnd Gebrauch aller Geschoepff, Element vnd Creaturn, Dem menschen zu gut beschaffen: nit allein den aertzten vnd kunstliebern, Sonder einem ieden Hauszuatter iu seinem hause nützlich vnd lustig zu haben zu lesen vnd zu wissen. Gedruckt von Christian Egenolff, Frankfurt am Main 1540.

      Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2o Cod 497, fol. Cod 157, fol. Cod 165; fol. Cod 497.
      Augsburg, Universitätsbibliothek, Oettingen-Wallerstein Cod. III. 1. 2o 11; Cod. III. 1. fol. 11; fol. 3.
      Bamberg, Staatsbibliothek , Msc.Nat.2.
      Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 1048; fol. 1068.
  • De simplici medicina (Drogenkunde). De simplici medicina (Über das einfache Arzneimittel) ist eine Kräuterbuch-Handschrift aus dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts. Rund die Hälfte der grob alphabetisch geordneten Kapitel entstammt dem ‚Circa instans‘. 

      Basel, Universitätsbibliothek: Mskr. K. II. 11. Elsass.

    ☛ Literatur: De simplici medicina. Kräuterbuch-Handschrift aus dem 14. Jahrhundert. Nach dem im Besitz der Basler Universitätsbibliothek befindlichen Original als Faksimile mit Begleittext hrsg. von Arnold Pfister, Basel 1960; 2. Aufl. ebenda 1961.
  • Leipziger Drogenkunde/Drogenkompendium (Drogenkunde). Aus der ersten Hälfte des 15. Jhs., die einzige vollständige deutsche Übertragung des ‚Circa instans‘, es wurden auch zahlreiche Kapitel aus dem ‚Aggregator‘ eingefügt. Weitere Quellen sind der ‚Macer‘ und der ‚Liber graduum‘ des Constantinus Africanus sowie der ‚Liber iste‘. (337 Drogen).

      Leipzig, Universitätsbibliothek: UB, Hs. 1224.
  • Hortus sanitatis (Drogenkunde). Lateinisches Kräuterbuch, das im Juni 1491 in Mainz von Jacob Meydenbach erstmals gedruckt wurde. Zusammen mit dem lateinischen ‚Herbarius moguntinus‘ und dem deutschen ‚Gart der Gesundheit‘ zählt der ‚Hortus sanitatis‘ zur sogenannten ‚Gruppe der Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln‘. Der erste Abschnitt ‚De Herbis‘ enthält 530 Kapitel über Kräuter. 

      Bayerische Staatsbibliothek: Jacob Meydenbach, Mainz 1491 (➭ 2 Inc.c.a. 2576).
      Anonym, Straßburg 1496.
      Bayerische Staatsbibliothek: Anonym, Straßburg 1497 (➭ 2 Inc.s.a. 676).
      Bayerische Staatsbibliothek: Anonym (Johann Prüß der Ältere?), Straßburg 1500 (➭ Res/2 M.med. 45 d).
      Vérard, Paris 1500.

    ☛ Literatur: Brigitte Baumann und Helmut Baumann, Die Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln ‐ ‚Herbarius Moguntinus‘ (1484) ‐ ‚Gart der Gesundheit‘ (1485) ‐ ‚Hortus Sanitatis‘ (1491). Wissenschaftshistorische Untersuchung der drei Prototypen botanisch-medizinischer Literatur des Spätmittelalters. Stuttgart 2010.

Hans Minner: Kräuterbuch (Drogenkunde). Hans Minner (* um 1415/20) war Apotheker aus Zürich und verfasste 1478/79 das ‚Thesaurus medicaminum‘, das 438 Drogenmonographien enthält. 

  Marburg, Universitätsbibliothek: Cod. 81.

☛ Literatur: Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg / Beschrieben von Sirka Heyne. Wiesbaden 2002.
– Ursula Schmitz: Hans Minners ‚Thesaurus medicaminum‘. Pharmaziehistorische Untersuchungen zu einer alemannischen Drogenkunde des Spätmittelalters. (= Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie 13). Würzburg 1974.