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31.03.2013 – Die Frage des Tages: Heißt Ostern nach der „germanischen Göttin Ostara“?

Nein. Es gibt nur eine einzige Belegstelle für diese Göttin: Der angelsächsische Gelehrte Beda
Venerabilis (673/4-753) erklärte die Etymologie des Ostermonats (eosturmonath) mit dem Namen einer Göttin „Eostre“, deren Fest einst in diesem Monat gefeiert worden sei. Zu seiner Zeit war das Heidentum in Northumbrien
(Christianisierung 627) lange erloschen, so dass es sich wohl eher um eine gelehrte Mutmaßung handelt.
Es fehlt jegliche Parallelüberlieferung im länger heidnischen Raum Skandinaviens, etwa in der Edda oder
anderen Sagas; auch die vorchristlichen Runeninschriften kennen keine Göttin dieses Namens. Weit plausibler
ist deshalb die Herleitung des Wortes „Ostern“ aus dem indoeuropäischen Wortstamm „austr*“
(lat. auster, engl. east, dt. Ost) für „Osten“, „(Sonnen-)Aufgang“ – oder auch „Auferstehung“,
beginnt doch die Auferstehungsfeier Christi mit dem Sonnenaufgang am Ostersonntag.

Grimmsches Wörterbuch Bd. 13, Sp. 1371 bis 1373.

Krünitz, Oekonomische Encyklopaedie 105, 561.

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